Genial Regional macht erfolgreich Schule 2024
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Genial Regional macht erfolgreich Schule !!

Saisonal und regional Kochen mit Kindern im Unterricht. Dieses Thema hat der Verein „Genial Regional Heidelberg Rhein-Neckar“ in vier Workshops erfolgreich aufgearbeitet. Bei diesem praxisbetonten Fortbildungsangebot für pädagogische Fachkräfte und Vereinsmitglieder haben im abgelaufenen Schuljahr rund 20 Männer und Frauen viele Ideen für Projekttage gesammelt. Vereinsvorsitzende Brigitte Zimmermann überreichte in Bürstadt beim abschließenden „Grilllehrgang“ den Anwesenden ihre Teilnahmebestätigungen.

Warum dieses Fortbildungsangebot?

Das Wissen um heimisches Gemüse der Saison und die Fähigkeiten es gesund und schmackhaft zuzubereiten, verschwindet in Zeiten von „industriellen Fertiggerichten“ immer mehr. Um diesem Trend entgegen zu wirken hat der Verein das Fortbildungsprogramm gestartet, „Mit unseren Kursen wollen wir genussvollen Klimaschutz auf dem Teller anbieten. “ so Brigitte Zimmermann im Rückblick auf die Fortbildungen. „Nun sind 20 Multiplikatoren bereit das erworbene Wissen an Kinder und Jugendliche weiter zu geben.

Kreis- und Länderübergreifender Workshop

Die Kursleitung hatten Gastronomiefachkräfte. Teilnehmen konnten Multiplikatoren aus Bildungseinrichtungen aus Südhessen und Nordbaden. Ziel war auch der Kreis- und Länderübergreifende Austausch. Der Verein „Genial Regional“ hatte den DEHOGA Hessen, die Heinrich Metzendorf Schule, den Geo-Naturpark Bergstraße Odenwald und den Naturpark Neckartal sowie die Location und Plattform „Jahreszeiten regional erleben“ mit im Boot. Kurzfristig hat sich auch noch die Erich-Kästner-Schule in Bürstadt für das Abschlussmodul mit Küche und Freifläche beteiligt. Dafür dankte Brigitte Zimmermann Schulleiterin Stefanie Dekker. Bei allen Modulen wurden neben viel Praxis und Genuss auch neue Kontakte sowie Wissen zu den regional-saisonalen Lebensmitteln vermittelt.

Warum sollte an Schulen gekocht werden?

Sabine Gnauck, Abteilungsleiterin an der Heinrich Metzendorf Schule –weist auf die Wichtigkeit hin verstärkt den Basismultiplikatoren, das Thema „regionale, saisonale und nachhaltige Ernährung“ zu vermitteln. Deshalb hat die Metzendorfschule als schulischer Partner für die Berufsausbildung im Hotel- und Gaststättengewerbe und Lebensmittelhandwerk dem Verein gerne ihre Räume für zwei Workshops zur Verfügung gestellt. Gnauck führt weiter aus: „Leider ist die Realität so, dass Kinder und Jugendliche kaum noch eigene Kocherfahrungen zuhause, in der KiTa oder in der Schule machen.

Übrigens: Die Fortbildungsreihe „genial regional macht Schule“, die sich über das Schuljahr 23/ 24 erstreckte, richtete sich an Lehrerinnen und Lehrer aller Schulformen und Schulstufen. Lehrkräfte konnten im Laufe der Fortbildung persönliche Kontakte zu Erzeugern und den beteiligten Vereinen an der Bergstraße knüpfen.

Regionale und saisonale Genüsse zubereiten

Den Start der Workshopreihe machte Guy Bastian von der Kochschule Heidelberg mit dem Thema „Kartoffeln und Kürbisse“ in der Metzendorfschule.

Im Winter lockte Bio-Koch Stefan Beckmann von Biond an dieTöpfen in der Metzendorfschule. Der Spezialist für vegane Küche zeigte, was man aus Kraut und Rüben so zaubern kann.

Im Frühjahr hat Kräuterfrau Dorisa Winkenbach von „artemis“ mit Wissbegierigen in Bensheim Kräuter gesammelt. Anschließend wurden sie in der Location „Jahreszeiten“, sortiert und für Speisen verwendet.

Zum Schuljahresende 23/24 war es dann tierisch: Grillen stand auf dem Plan. Die mehrfachen Hessenmeister Oliver und Sandra Schröbel lieferten Basiswissen und viele Tipps zum Grillen.

Petra Wagner-Brunnengräber vom Verein dokumentierte Rezepte, um sie den Teilnehmenden zur Verfügung zu stellen. Vereinsmitglied Ottmar Meissner wird einige davon auch über seine digitale Plattform „Jahreszeiten regional erleben“ bereitstellen. So wollen die Organisatoren mit ihrer ehrenamtlichen Arbeit das „regionale Genuss-Erbe“ für künftige Generationen bewahren.

Regionale und saisonale Lebensmittel besorgen

Für den praktischen Teil hatte Landwirt Sigi Ochsenschläger Kartoffel, Kürbisse, Kohl, Kräuter, Salate, Knoblauch und vieles mehr geliefert. Der Erzeuger aus Biblis-Wattenheim nutzte die Treffen, um von seinen Nöten zu berichten. Eigentlich möchte er Gemüse und gutes Fleisch für die Region erzeugen. Doch immer weitere Vorschriften, Dokumentationspflichten und Kontrollen erschweren seine Arbeit. Mit der Gründung einer Solidarischen Landwirtschaft gibt er 100 Leuten Einblicke in die Arbeit. Jeden Freitag liefert er an 3 Standorte deren wöchentlichen Ernteanteil. Seine Frau Dagmar Ochsenschläger sorgt mit ihrem kleinen Hofladen für ein Nahversorgung, die früher kleine Lebensmittelgeschäfte machten. Ergänzt wird das Angebot mit einem Onlineshop eigener Produkte und Erzeugnissen von regionalen Kollegen.

Austausch über Branchen hinweg

Beim gemeinsamen Essen kamen auch Themen zur Sprache, wie Fachkräftemangel, bürokratische Hürden für Handarbeitende Kleinerzeuger oder die Probleme bei den Lieferketten und bei der Transparenz bezügliche der Lebensmittelqualität. Doch bei allen Problemen – der Spaß stand im Vordergrund. „Die Kurse waren kurzweilig, die Gerichte alle lecker und wir sind beim nächsten Mal wieder dabei!“, so der einhellige Wunsch der Lehrkräfte und der teilnehmenden Vereinsmitglieder

„Es ist wunderbar, dass mit diesen Kochkursen die Aufmerksamkeit auf die regionale und saisonale Küche gelenkt wird.  Die teilnehmenden Lehrer und Lehrerinnen werden dabei auch für den Ausbildungsberuf des Kochs und der Köchin sensibilisiert. Dies ist wichtig, denn bei der Berufswahl ihrer Schüler und Schülerinnen spielen die Lehrkräfte oftmals eine entscheidende Rolle und das Gastgewerbe braucht dringend Fachkräfte, damit es auch in einigen Jahren noch Restaurants mit frisch zubereiteten Speisen gibt. Deshalb unterstützt der DEHOGA Hessen Kreisverband Bergstraße dieses Projekt von Genial Regional sehr gerne, „ so Christine Friedrich von der Kreisgeschäftsstelle.

Fortsetzung für 24 /25 in der Vorbereitung

Für das kommende Schuljahr prüft der Verein nun, welche Fortbildungen zu welchen Terminen und zu welchen Konditionen angeboten werden können. Beim Grillworkshop in Bürstadt wurden für das Schuljahr 24/25 folgende Termine, Themen und Locations vorgeschlagen:

  1. Herbst 24: Rund um den Apfel – Beate Weis Streuobstmanufaktur in Heppenheim
  2. Winterte 24/25: Jogurt und Käse in der Heinrich-Metzendorf Schule
  3. Frühling 25: Brotbacken in der Berufsschule in Groß-Gerau
  4. Sommer 25: Haltbarmachen (Trocknen, Dörren, Entsaften, Einkochen, Fermentieren) Erich-Kästner-Schule in Bürstadt

Weite Informationen zu unserem Projekt „Genial Regional macht Schule“ findet man auf unserer Webseite und im Beitrag Frag Jahreszeiten : Genial Regional macht Schule !! – Jahreszeiten regional erleben bei unserem Partner Jahreszeiten regional erleben.

Genial Regional macht Schule - Projekt - Jahreszeiten regional erleben
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Projekt – Genial Regional macht Schule !!

Klimaschutz durch regionale und saisonale Lebensmittel. Dieses Thema soll über die Schulen in die Bevölkerung getragen werden. Um dafür eine Grundlage zu schaffen, will der gemeinnützige Verein „Genial Regional Heidelberg Rhein-Neckar e.V. in Kooperation mit der Bensheimer Heinrich-Metzendorfschule ein Vernetzungs- und Bildungsangebot im Schuljahr 23/ 24 schaffen.

Dabei wollen wir regionale Landwirtschaft, Gastronomie und Bildung zusammenzubringen“, so Brigitte Zimmermann-Petrullat, die Vorsitzende des Genial Regional Verein. Bei Kursen mit Profis aus Betrieben des DEHOGA , der regionalen Landwirtschaft sowie Lehrkräften der allgemeinbildenden und beruflichen Schulen sollen saisonal-regionale Themen für Projekttage oder -wochen erarbeitet werden. „Bei der anschließenden Umsetzung solcher Projekte in den Schulen besteht die Chance, junge Menschen für einen hauswirtschaftlichen oder gastronomischen Beruf zu begeistern“,  so Sabine Gauck Bereichsleiterin bei der Heinrich-Metzendorfschule.

Geplanter Start ist im Herbst 2023 mit dem Thema „Kartoffeln und Kürbis“ vorgesehen. Weitere Themen sind „Kraut und Rüben“ im Winter, „Kräuter, Erdbeeren und Spargel“ im Frühling sowie „Salate und Grillbares“ im Sommer 2024.

ModulVeranstaltungsterminThema
1Di., 26.09.2023Kartoffeln und Kürbis
2Mi., 31.01.2024Kraut und Rüben
3Do., 25.04.2024Kräuter, Erdbeeren und Spargel
4Di., 02.07.2024Salate und Grillbares

Erste Kontakte und Informationen können Interessierte beim Ausbildungs- und Studieninfotag der Heinrich Metzendorf Schule am Mittwoch, den 29.03.2023 bekommen. Die Vorsitzende des Genial Regional Verein und DEHOGA-Mitglied Brigitte Zimmermann-Petrullat wird am Info-Stand des DEHOGA (Deutscher Hotellerie und Gastronomieverband) Auskunft geben.

Pro Modul können 16 Personen teilnehmen, davon 2-3 Personen vom Verein, 2 Produzenten, 1 Koch, 1 Person DEHOGA, 1 Presse, 10 Lehrkräfte. Die Veranstaltung ist insbesondere für Lehrkräfte der Grundschulen, der Haupt- und Realschulen gedacht. Die Inhalte der Fortbildungsreihe können im Rahmen von Projektwochen und –tagen der entsprechenden Lerngruppe angepasst werden.

AGENDA / INHALTE und GEPLANTER VERLAUF

ZeitInhalt
09.00 Uhr – 10.00 UhrGegenseitiges Kennenlernen Info zum Verein Genial Regional  
10.00 Uhr – 11.00 UhrVorstellung der Produzenten und deren Produkte, Informationen zu den Produkten, Rezeptauswahl zum jeweiligen Thema  
11.00 Uhr – 13.30 UhrGemeinsames Kochen und Essen    
13.30 Uhr – 14.00 UhrInformation zu Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten in der Hotellerie und Gastronomie  
14.00 Uhr – 15.00 Uhr    Reflektion und Abschluss der Veranstaltung

ANMELDUNG und TEILNAHMEMÖGLICHKEIT

Der Anmeldeschluss liegt jeweils 3 Wochen vor dem Veranstaltungstermin. Es besteht die Möglichkeitan einzelnen, oder auch an allen Modulen teilzunehmen. Für die Teilnahme wird ein kleiner Kostenbeitrag erhoben, welcher in den nächsten Tagen noch final abgestimmt wird.

Die jeweiligen Akteure eines Moduls treffen sich 1 Woche vorher, um den genauen Ablauf zu besprechen und die Räumlichkeiten kennenzulernen. Die Veranstaltungen beginnen um 09.00 Uhr und enden gegen 15.00 Uhr.

Rückfragen beantwortet die Vorsitzende Brigitte Zimmermann-Petrullat gerne freitags zwischen 15 und 18 Uhr im Laden „Jahreszeiten regional erleben“ in der Friedhofstr. 35 in Bensheim. Anmeldung und weitere Infos auch per Mail an genialregional@t-online.de

Gerne dürfen Sie auch den dazugehörigen FLYER herunterladen und an interessierte Menschen in Ihrem Umfeld verteilen. Hier geht’s zum DOWNLOAD 

Weitere aktuelle Infos zum Projekt auch bei unserem Partner Jahreszeiten regional erleben unter : Frag Jahreszeiten : Genial Regional macht Schule !! – Jahreszeiten regional erleben

Der Verein „Genial Regional Heidelberg Rhein-Neckar e.V.“ organisiert Kreis- und Landesgrenzen überschreitende Projekte rund um regionale Lebensmittel an der Bergstraße, im Odenwald, Kraichgau und Heidelberg. Dabei geht darum die Wertschätzung für nachhaltige, regionale Produkte in der Bevölkerung zu aktivieren und das Vertrauen in Regionales zu stärken. Dazu soll mit Schulen, DEHOGA und anderen Einrichtungen kooperiert werden. Themen:  Gesundes Essen aus der Region, Vernetzung und Know-How-Transfer. Weitere Infos dazu auf der Webseite des Vereins.

Trockenmauer Kurs in Theorie und Praxis
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Trockenmauer Kurs in Theorie und Praxis

Trockenmauern aus heimischen Gesteinsarten stellen in unserer Kulturlandschaft nicht nur prägende Strukturelemente dar, die aufgrund ihrer Einzigartigkeit und Geschichte z.B. am Heppenheimer Schloßberg unter Denkmalschutz stehen.  Sie beherbergen auch in ihren verschiedenen Zonen eine ausserordentliche Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten.

Leider geht das Wissen unserer Ahnen zur Neuerrichtung oder Pflege einer mörtellosen Trockenmauer immer mehr verloren. Mit unserem Kurs möchten wir der „Wissenserosion“ entgegen wirken und die TeilnehmerInnen befähigen, selbst Reparaturen gefahrlos vorzunehmen oder neue Trockenmauern aufzusetzen.   Fragen zur evtl. eigenen Baustelle in Garten oder Landschaft werden hierbei berücksichtigt und  diskutiert.  

Werkzeugkunde ist Teil des Kurses

Die Kurse finden in Theorie und Praxis jeweils Samstag vormittag bis zum frühen Nachmittag (Theorie bis ca. 13 h, Praxis bis ca. 15 h ) statt und werden unter Trägerschaft des Naturschutzbundes Meerbachtal durchgeführt.  Werkzeuge werden gestellt. Kommunikation und Austausch in der Gruppe sind uns wichtig – in den Pausen sorgt der Genial Regional Verein für Verpflegung mit Snacks und Getränken aus der Region.

Trockenmauer-Kurs „Sanierung und Neuerrichtung in Theorie und Praxis“  in Heppenheim

  • Termin : 18. und 25. März 2023 (samtags)
  • unter Trägerschaft des Nabu Meerbachtal
  • Kosten : ca. 75 Euro
  • Nähere Infos und Anmeldung bei : Verein Genial Regional, Beate Weis, e-mail  : streuobst-manufaktur@gmx.de  oder genialregional@brigitte-zimmermann

Beate Weis ist die Ansprechpartnerin und freut sich auf zahlreiche Teilnehmer.

Hoflädchen Ochsenschläger - Solidarische Landwirtschaft 2

Solidarische Landwirtschaft (SoLaWi)

Was ist Solidarische Landwirtschaft, kurz SoLaWi genannt ?

Die Idee einer Solidarischen Landwirtschaft (SolaWi) ist einfach: Eine Gruppe von Verbraucherinnen und Verbrauchern schließt sich mit einem oder mehreren landwirtschaftlichen Betrieben zu einer Gemeinschaft zusammen. Die Landwirtinnen und Landwirte versorgen die Mitglieder der Gemeinschaft mit Lebensmitteln. Umgekehrt stellen die Mitglieder den Landwirtinnen und Landwirten Geld zur Verfügung, um ohne Verluste wirtschaften zu können.

Geteilte Ernte, geteilte Kosten, geteiltes Risiko

Auf Grundlage der geschätzten Jahreskosten der landwirtschaftlichen Erzeugung verpflichtet sich jedes Mitglied in Form eines Ernteanteils, für ein Jahr einen monatlichen Betrag an die Landwirtinnen und Landwirte zu zahlen.  Durch die gemeinschaftliche Finanzierung können insbesondere kleinbäuerliche und regionale Landwirtschaftsbetriebe mit einem arbeitsintensiven, vielfältigen Angebot erhalten und gefördert werden.

Solidarische Landwirtschaft (SoLaWi) – Hofgut Ochsenschläger

Hoflädchen Ochsenschläger - Solidarische Landwirtschaft 1

Das Hofgut Ochsenschläger in Biblis-Wattenheim ist Anbieter einer solchen Solidarischen Landwirtschaft (SoLaWi) und hat bereits mehrjährige Erfahrung mit dem Betriebsmodell gemacht. Für die Nutzer des SoLaWi-Angebots der Familie Ochsenschläger gibt es eine Menge guter Gründe, und das sind nur ein paar davon:

  • Regionale Lebensmittel
  • Saisonale Ernährung
  • Seltene Sorten
  • 100% ohne chemische Keule
  • Vom Acker direkt an unsere Mitglieder
  • Keine Umverpackung
  • Garantiert nachhaltig

Die Liste der guten Gründe ist lang. Einer der Besten: Frischer und nachhaltiger geht es nicht!

In der SoLaWi Ochsenschläger gibt es frisches, saisonales Gemüse aus eigenem Anbau, Kartoffeln, Obst von der eigenen Streuobstwiese, Vollkornmehl und je nach Verfügung Freilandeier. Es wird jede Woche geerntet und die Ernte unter den Mitgliedern aufgeteilt. Je nach Jahreszeit kann es mal mehr oder weniger sein. Es gibt bis zu 60 verschiedene Gemüse, Salate und Kräuter, die auf dem eigenen Acker den Jahreszeiten entsprechend angebaut werden.

Nach und nach stellt die Familie Ochsenschläger die Bearbeitung auf ÖKÖ um. Ohne Pflügen, mit organischem Dünger, ohne spritzen, mit Bodenverbesserung/Humusaufbau, Schädlingskontrolle durch die Förderung von Nützlingen. Geplant ist, den Acker nach Permakultur–Richtlinien nach und nach umzugestalten.

Den Verbrauchern bietet Familie Ochsenschläger auch die Möglichkeit an, die SoLaWi in Biblis-Wattenheim zu besuchen und im Gespräch mit Siggi Ochsenschläger mehr über den Anbau und die Produkte zu erfahren. Jahreszeiten regional erleben und Genial Regional Verein waren im Sommer 2022 bei einer solchen Führung durch die SoLaWi mit dabei.

Hoflädchen Ochsenschläger - Solidarische Landwirtschaft 3

Was finden die Verbraucher 2023 in Ihrem wöchentlichen Ernteanteil ?

Anbauplan Gemüse 2023: Kohlrabi, Mangold, gelbe Karotten, Radieschen, Wirsing, Rotkraut, Grünkohl, Fenchel, Rote Bete, Zucchini, Tomaten, Auberginen, Zwiebeln, Brokkoli, Blumenkohl, Lauch, Sellerie, Spitzkohl, Weißkraut, Kartoffeln, Spinat, Eiszapfen, orange Karotten, bunte Karotten, Gurken, Flower Sproud, Rosenkohl, Paprika…..

Anbauplan Salate 2023: Kopfsalat, Friseesalat, Feldsalat, Chinakohl, Eichblatt, Romanasalat, Eissalat, Mibuna, Mizuna, Rucola, Bataviasalat, Zuckerhut, Pflücksalate, asiatische Schnittsalate…..

Anbauplan Kräuter 2023: Schnittlauch, Petersilie, Basilikum, Rosmarin, Salbei

Auf dem SoLaWi – Kalender stehen außerdem regelmäßig frische Eier, von den eigenen sehr glücklichen Freilandhühnchen sowie auch Vollkornmehle aus selbst angebautem Getreide.

Haben wir Euer Interesse an SoLaWi geweckt ?

Wenn Ihr noch mehr über die SoLaWi erfahren möchtet, z.B.: was die Mitgliedschaft kostet oder was, wann angebaut wird, dann findet Ihr alle gewünschten Informationen hier auf : SoLaWi – riedgockel.de

Abholstationen gibt es in Biblis/Wattenheim, Bensheim, Gernsheim und Worms!

Abonnements für das Jahre 2023 können noch bis 1. April 2023 entgegengenommen werden.

Bei Fragen, gerne Kontakt mit Familie Ochsenschläger oder auch Jahreszeiten aufnehmen. Eure Fragen rund um die Solidarische Landwirtschaft werden schnellstmöglich beantwortet

Dagmar und Siggi Ochsenschläger sind gern für Euch da.

Quittenprojekt Bergstraße - Bildungsbeitrag - Genial Regional Verein

Das Quittenprojekt – Erhaltung der Sortenvielfalt einer einzigartigen Obstart

Die Initiatoren des Quittenprojekts Bergstraße, Ellen & Rainer, leben auf einem über 200 Jahre alten, innerörtlichen Bauernhof, der von einem kleinen Bachlauf durchzogen wird. Auf dem, seit Generationen in Familienbesitz befindlichen, Hof, wurde bis in die 60er Jahre Land- und Viehwirtschaft zur Selbstversorgung betrieben. Als Industriemeister und Krankenschwester dem Obstbau eigentlich nicht sehr verbunden, begannen sie 2009 das eigene Grundstück wieder zu reaktivieren. Der Wunsch, in und mit der Natur zu arbeiten, und die Liebe zur Quitte mit ihrem einzigartigen Aroma, lies sie auf die Suche nach zwei geeigneten Quittenbäumen bzw. Sorten gehen. Unterstützung fanden sie in dem Buch „Die Quitte“ von Monika Schirmer. Als sie keine der von uns ausgesuchten Sorten finden bzw. beschaffen konnten, war die Idee zu ihrem Quittenprojekt geboren.

„Da haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, diese wunderbare Obstart mit all ihren Facetten wieder zu kultivieren und in Erinnerung zu bringen“. Rainer Stadler und Ellen Müller, Initiatoren und Inhaber des Quittenprojekt Bergstraße

Quittenprojekt Bergstraße Rainer Stadler und Ellen Müller

Wegen des einzigartigen Aromas und ihrer vielen positiven Eigenschaften wurde die Quitte als Nahrungsmittel und Heilpflanze sehr geschätzt, und war bis vor 100 Jahren in vielen Haus- und Bauerngärten zu finden. Da sie sehr hart, roh nicht genießbar und auch nur sehr aufwändig zu verarbeiten ist, wurden die meisten Bäume gefällt. So geriet die Quitte in den letzten Jahrzehnten fast in Vergessenheit. Von den 200 verschiedenen Sorten, in den

Wuchsformen Apfel- und Birnenquitte, sind nur ganz wenige in deutschen Baumschulen erhältlich. Den meisten Menschen nur als Gelee bekannt, findet die Quitte vielfältigste Verwendung. Das einzigartige Aroma und den betörenden Duft dieser Früchte den Menschen wieder näher zu bringen ist Ihr Ziel. Dafür arbeiten sie mit Energie und Leidenschaft.

Der Anbau der Quitte – Der Start des Quittenprojekts

2009 pflanzten wir unsere ersten beiden Quittenbäume. Eine Konstantinopler Apfelquitte und eine Portugieser Birnenquitte. Um in der Produktentwicklung flexibel zu sein, wurden noch Aprikosenbäume und Jostabeerensträucher, eine Kre4uzung aus schwarzer Johannisbeere und Stachelbeere, gepflanzt.

2010 rodeten wir auf unserem eigenen Grundstück, mit Ausnahme einer großen Süßkirsche und einer Walnuss, alle alten und kaputten Bäume. Parallel konzipierten wir mit dem Umwelt- und Grünflächenamt der Stadt Weinheim die Bepflanzung einer Ökokontofläche mit 46 Quittenbäumen in 15 Sorten. 9 Apfel- und Birnbäume ergänzen das Streuobstsortiment.

2011 wurde diese Fläche von uns in Pflege genommen. Ökokontoflächen bieten einen ökologischen Mehrwert und unterliegen strengen Pflegeauflagen. Es darf erst ab der Jahresmitte gemäht werden, damit die Samen der Wildblumen und Kräuter ausfallen können und die Flächen im Sinne der Biodiversität vielen Insekten und Kleinlebewesen zur Heimat werden. Das Mähgut muss in Form einer Maht oder eines Beweidungskonzeptes erfolgen und von der Fläche abgetragen werden.

2012 übernahmen wir die Pflege einer 10.000 m² großen Ausgleichsfläche, die von der Stadt Weinheim angelegt und derzeit in der Zuständigkeit des Rhein-Neckar-Kreises liegt. Hier entstand eine Streuobstwiese mit Mandeln, Birnen, Kirschen, Äpfeln und durch unsere Ergänzungspflanzung noch Quitten. Weiter haben wir auf unserem Grundstück die nächsten 25 Quittenbäume gepflanzt.

Quittenprojekt Bergstraße - Der Start des Quittenprojekts

2013 stand die erste große Pflanzung an. In einer Vielzahl von Baumschulen konnten wir bundesweit 190 Quittenbäume in 16 verschiedenen Sorten erwerben. Diese haben wir auf eine, von Freunden gepachtete, 6.500 m² große Fläche gepflanzt.

2014 wurde diese Pflanzung mit 26 weiteren Bäumen der Arten Reneclaude, Aprikose, Pfirsich, Zwetschge, Kaki, Kirsche, Nashi und Mirabelle ergänzt. Diese haben wir auf der jährlichen Obstbaumverkaufsaktion des Obst- und Gartenbauverein Sulzbach e.V.  erworben, bei dem wir seit Jahren aktive Mitglieder sind.

2015 erweiterten wir das Sortiment um 25 Quittenbäume der Sorte Leskovac in Birnenform. Das restliche Jahr, standen der Außenauftritt unseres Projekts, die operative Ausrichtung und die Produktentwicklung auf der Agenda.

2016 kümmerten wir uns in der Nachbargemeinde Hemsbach um eine Herzensangelegenheit. Ein völlig mit Brombeeren überwuchertes und verbuschtes Grundstück. Auf 2.000 m² wurden hier jahrelang von allen Seiten Müll und Grünschnitt entsorgt. Nach Rodung der Brombeeren und Fällung der alten Bäume haben wir 900 kg Müll abgesammelt und entsorgt. Um die Brombeeren dauerhaft einzudämmen, wurde die Fläche gepflügt, gefräst und Gras eingesät. Im Anschluss pflanzten wir hier ca. 60 Quittenbäume der Sorten Limon Ayvasi und Muskatnaja, denen man spezielle, namensgebende Aromanoten nachsagt.

2017 standen die ersten Pflanzungen im Vorgebirge von Laudenbach auf dem Programm. In das Projekt „Ilek – Blühende badische Bergstraße“ eingebunden, pflanzten wir auf einem Grundstück der Gemeinde Laudenbach die ersten 9 Quittenbäume direkt am Blütenweg.

2018 pflanzten wir weitere Bäume am Laudenbacher Abschnitt des Blütenwegs. Hier ergänzen wir durch eine private Zupachtung zwei weitere Aktionsflächen des Ilek-Projekts und verbinden diese. Neben Quittenbäumen sollen hier auch alte Birnensorten gepflanzt werden.

2019 stand die Pflanzung weiterer 200 Quittenbäume in 40 Sorten an. Das mühe voll gesammelte Veredelungsmaterial haben wir im Sommer 2017 von einer Baumschule auf spezielle Unterlagen aufpfropfen lassen.  Somit erweiterte sich unser Sortiment auf ca. 800 Bäume in 60 Sorten.

Die Beschreibung der Quitte

Die Quitte bildet 3–6 m hohe und ebenso breite Gehölze mit strauch- oder bauchförmigem Wuchs und kann bis zu 100 Jahre alt werden. Die Jungtriebe sind dicht filzig behaart, und die Zweige verkahlen mit zunehmendem Alter. Die duftende Blüte hat bis zu 7 cm Durchmesser und wird aus fünf weiß oder rosa gefärbten Blütenblättern gebildet.

Wenn die Temperaturen unter –25°C sinken gibt es Schäden an den Fruchtknospen. Die Quitte ist demnach winterfrostgefährdet. Sonnige Standorte fördern eine optimale Holzreife und vermindern dadurch die Frostanfälligkeit.

Wegen ihrer späten Blüte (Mai/Juni) ist die Quitte auch für Spätfrostlagen geeignet. Der Baum ist selbstfruchtbar und wird hauptsächlich von Bienen bestäubt. Die einzelnstehenden, großen Blüten haben wie die Früchte einen hohen Zierwert.

Quittenprojekt Bergstrasse - Beschreibung der Quitte

In der Wildform weist die gelbe, stark duftende, behaarte vielsamige Frucht einen Durchmesser von 3 cm bis 5 cm auf. Kultivierte Sorten können größere Früchte bilden, die nicht selten bis zu 900 g schwer werden. Sie gehört zu den letzten Früchten im Saisonkalender und wird im Spätherbst, also normalerweise im Oktober bis hinein in den November, geerntet.

Das Fruchtfleisch besitzt zahlreiche Steinzellen, wie man sie auch von der Birne kennt. Der angenehme Duft beruht auf einem Gemisch von mindestens 80 Duftstoffen, vor allem von Estern. Die bekannte goldgelbe Färbung der Früchte, das sogenannte „quittegelb“ geht hauptsächlich auf das Flavon Quercetin zurück.

Die Geschichte der Quitte

Die Quitte wird seit 4.000 Jahren kultiviert. Ursprünglich war sie im Iran, in Armenien und im Kaukasus beheimatet. Ihren botanischen Namen „Cydonia“ verdankt sie der antiken

Stadt Kydonia auf Kreta, dem heutigen Chania, wo sie erstmals als Feldobst von Bauern angebaut wurde. Goldapfel nannten die alten Griechen diese herrliche Frucht.

Quittenprojekt Bergstraße - Geschichte der Quitte

Wahrscheinlich war sie auch die paradiesische Frucht, die Herakles stahl. Die „kydarischen“ Äpfel waren in Griechenland als Symbol der Liebe und Fruchtbarkeit hoch geschätzt. Brautleute aßen vor der Hochzeitsnacht gemeinsam eine dieser Früchte der Liebesgöttin Aphrodite. Neben ihrem süßlichen, weist die Quitte gleichzeitig einen herb-bitteren Geschmack auf. Dies wurde in der Antike als Vorgeschmack auf die Freuden, als auch die möglichen Schattenseiten einer Ehe interpretiert. Noch im 8. Jhd. n. Chr., am Hofe Kaiser Karls des Großen, wurde diese Tradition gepflegt.

Im alten Rom waren die gelben Früchte als Gabe an die Nachtgöttin in Herrenzimmern zu finden. Ihr starker Duft sollte die Angebetete betören. Man war nicht nur von den Früchten begeistert, sondern fing bereits ihren verführerischen Duft in Form von Parfüms ein. Auch heute ist die Quitte Bestandteil vieler kosmetischer Produkte.

Die Verwendung der Quitte

Die in der Schweiz, Deutschland und Österreich wachsenden Quittensorten sind für den Rohverzehr nicht geeignet, da sie sehr hart und durch die Gerbstoffe bitter sind. Andernorts gibt es aber auch Sorten die roh gegessen werden können, zum Beispiel die in der Türkei angebaute Shirin-Quitte.

Bei der Zubereitung mitteleuropäischer Sorten muss in jedem Fall vor dem Verarbeiten der Früchte der Flaum oder Pelz der Quitten mit Hilfe eines (groben) Tuches gründlich abgerieben werden, da er reichlich Bitterstoffe enthält. Dann kann die Frucht geschält oder ungeschält verwendet werden.

Die Ernte erfolgt am besten im nicht zu reifen Zustand, da sonst das in den Früchten enthaltene Pektin zunehmend abgebaut ist. Am sinnvollsten ist als Erntezeitpunkt die Phase, in der die Farbe der Früchte von grün nach gelb umschlägt. Grasgrüne Früchte bleiben trotz eventueller Nachreife geschmacklich unbefriedigend. Bei zu später Ernte tritt rasch eine Bräunung des Fruchtfleisches auf. Knapp reif geerntete Früchte lassen sich getrennt von anderem Obst bis zu zwei Monate lagern.

Quittenprojekt Bergstraße - Verwendung der Quitte

Aus Quitten kann u.a. Konfitüre, Kompott, Mus, Saft und daraus Gelee, Likör, Wein, Schnaps sowie Secco hergestellt werden. Von regionaler Bedeutung ist die Zugabe in der Apfelwein oder -saftherstellung. Gebacken eignen sie sich als Dessert oder Beilage zu Fleisch. Quittenbrot ist eine Süßigkeit, hergestellt aus mit Zucker vermischtem, eingedicktem Quittenmus, das etwa 1 cm dick auf einem Backblech verstrichen im Backofen gedörrt und anschließend in 2–3 cm große Rauten geschnitten und in Zucker gewendet wird. In spanisch- und portugiesisch sprachigen Ländern ist es als „Dulce de membrillo“ eine verbreitete traditionelle Weihnachts- oder Wintersüßigkeit.

Die Vermarktung der Quitte

Um das Projekt zu finanzieren und die anfallenden Erträge sinnvoll zu nutzen, starteten wir nach der ersten kleinen Ernte im Oktober 2015 mit der Produktentwicklung. Da wir nicht nur den Saft sondern die ganze Frucht verwenden wollten, begannen wir nach dem klassischen Quittengelee mit der Entwicklung von Fruchtaufstrichen aus Quittenpüree. Anfangs hart wie Beton, erreichten wir nach monatelanger Versuchsproduktion eine samtwiche Textur ohne den Einsatz von Zusatz- oder Konservierungsstoffen.

Im Mai 2016 feierten wir die Eröffnung unseres Hofladens in der Hintergasse 5 in Weinheim-Sulzbach, in dem sich unser Hang zur Tradition widerspiegelt. Eine Obstpresse aus dem 17. Jahrhundert und ein Apothekerschrank von 1924 verleihen dem Laden seinen besonderen Charme. Ergänzt mit einer antiken Registrierkasse und anderen historischen Gegenständen entführt er unsere Besucher in die „Blütezeit“ der Quitte.

Quittenprojekt Bergstraße - Die Vermarktung und der Hofladen in Weinheim

Nach und nach erweiterten wir unser Produktsortiment, um ein Quittenessigbalsam, verschiedene Sirupe, Senf in zwei Varianten und ein naturtrüber Quittendirektsaft ergänzen unsere Fruchtaufstriche in 19 Sorten.

In den darauffolgenden Jahren starteten wir in unserer Versuchsküche mit Dips und Chutneys. Die spanische Spezialität „Dulce de membrillo“, bei uns als Quittenbrot oder Quittenspeck bekannt, ist ebenfalls in Planung. Es folgten Quittenbrand , Quittenwein und Quittensecco in Zusammenarbeit mit einem Bioweingut.

Um mit unseren Kunden und Interessenten in Kontakt zu treten, besuchen wir mit unserem quittengelben Marktstand regelmäßig Veranstaltungen wie die Märkte des „Naturpark Neckartal-Odenwald“ oder der Initiative „BürGenLand“, die sich für eine genfreie Landwirtschaft einsetzt. Auch auf Fach- und Genussmessen tauschen wir uns mit Kunden und anderen Manufakturen aus.

Synergien & Netzwerke in der Region Bergstraße

Der Verein „Blühende Bergstraße e. V.“, dessen Mitglied wir sind, hat als Ziel, das meist verbuschte, überwucherte und kaum noch mit Fahrzeugen befahrbare Vorgebirge entlang der Bergstraße zwischen Laudenbach und Dossenheim wieder in sein ursprüngliches Erscheinungsbild zurückzuführen.

Durch Gerhard Röhner, den Vorsitzenden der BUND Ortsgruppe Hemsbach / Laudenbach entstand die Idee mit den Pflanzungen der Quittenbäume entlang der neuen Kreisverbindungsstrasse. In einem gemeinsamen Meeting mit der Gemeindeverwaltung Laudenbach wurde die Pflanzung konzipiert und abgesegnet. Als Mitglieder dieser sehr aktiven Ortsgruppe haben wir auch schon einen Vortrag über unser Projekt gehalten und sind stets über Naturschutzprojekte in unserer Region informiert. So stehen wir auch seit der Gründung des Genial Regional Heidelberg Rhein-Neckar e.v. (kurz. Genial Regional Verein) im Kontakt mit dessen Gründungsmitgliedern und unterstützen das Vorhaben des Vereins, durch diverse Aktivitäten in der Region, das Bewusstsein und die Wertschätzung für nachhaltige regionale Produkte in der Bevölkerung zu aktivieren und das Vertrauen in Regionales zu stärken.  

Leitmotiv : „Heimat entdecken, erhalten und gestalten“

Text-Quelle : © Quittenprojekt Bergstraße

Bild-Quelle : Quittenprojekt Bergstraße und Ottmar Meissner

Quittenprojekt Bergstraße - Verein Blühende Bergstraße - Geinal Regional Verein

Gemeinsam für Nachhaltigkeit im Gewächshaus

Gemeinsam für Nachhaltigkeit im Gewächshaus

Der Genial Regional Verein war zu Besuch bei Mitglied Franz Schreier (r.) in Bürstadt. Er hat die ehemalige Gärtnerei Haller (Boxheimerhof) gekauft, umgebaut und zu einem Labor für Nachhaltigkeit im Gewächshaus weiterentwickelt.

Das allererste Mal trafen sich die Mitglieder des Genial Regional Vereins persönlich auf dem ehemaligen Gelände der Gärtnerei Haller. „Zuvor hatten alle Zusammenkünfte wegen Corona nur digital stattgefunden“, berichtete Vorsitzende Brigitte Zimmermann. Gegründet hatte sich der Verein nach einer Vorlaufzeit im November 2020 unter dem Namen „Genial Regional Heidelberg Rhein-Neckar e.V.“

Er setzt sich zusammen aus vielen Mitgliedern, meist Unternehmern aus der Region, die sich vor allem für Regionalität, Nachhaltigkeit und Landschaftserhalt einsetzen. Das ist die Basis für die Produkte, deren erzeugen, verwerten, verarbeiten, vermarkten sie fördern und bewerben möchten.

Weitere Mitstreiter im Genial Regional Verein sind herzlich willkommen

„Bisher sind es rund 20 Mitglieder, die zum Teil bereits in verschiedenen Verbänden und Organisationen aktiv sind. Aber auch Landwirte und Verbraucher sind dabei“, so die Vorsitzende. Der Verein ist auf der Suche nach weiteren Mitstreitern aus den Regionen Bergstraße, Heidelberg, Kraichgau und Odenwald, die sich mit den Themen nachhaltiger Produktion und Regionalität identifizieren können und helfen wollen, diese Botschaft nach außen zu tragen. Anlass zum Besuch in Boxheimerhof war, dass dort Mitglied Franz Schreier, dem die Firma ebf GmbH aus Bensheim gehört, 2013 ein Grundstück gekauft hat und mit seinem Gewächshaus experimentiert.

Genial Regional Verein im Boxheimerhof Bürstadt

Schreier ist von Haus aus Physiker, hat sich aber inzwischen zum Gärtner entwickelt. Er beschäftigt sich mit dem nachhaltigen Pflanzen und Aufziehen von Produkten in seinen besonderen Gewächshäusern, wie er sagt. „Damit fahren wir quasi doppelte Ernte ein. Zum einen mit dem was dort wächst, zum anderen durch die Energieeinsparung und die Einleitung des überzähligen Stroms ins Netz“, erklärte der Physiker den neugierigen Mitgliedern.

Er verwendet eine hagelsichere Fluorkunststoff-Folie als Schutz für das Gewächshaus. Die Folie lässt auch UV-Strahlen außen vor, sorgt aber dafür, dass die Sonnenwärme im Innenraum gespeichert wird. Weil das Gewächshaus gut gedämmt ist, hält es die Temperatur auch in der Nachts sehr gut, sagt Schreier. Bei Außentemperaturen von bis zu minus zehn Grad bleibe es innen sogar frostfrei.

Gebaut ist das Gewächshaus aus Holz und Hanfkalk. „Das ist ein natürliches Material mit sehr guten Dämmeigenschaften. Es kann wie alle verbauten Teile der Natur zurückgegeben werden“, fügt Schreier an. Auch die Folie bestehe aus solchen Bestandteilen. „Das Gewächshaus ist zu 99,9 Prozent recycelbar.“ Bisher gebe es wenige solcher Häuser in Europa, etwa in Luxemburg oder in Paris. Auch im japanischen Hokkaido stehe ein solches Modell.

Chilis in unzähligen Sorten

In Boxheimerhof werden zurzeit Chilis angebaut, unter anderem, um deren Samen zu gewinnen. Ein Mitarbeiter kümmert sich um den Anbau unzähliger Sorten. Der wird in weiteren Gewächshäusern auf dem Areal betrieben. Die Chili-Sorten wachsen auf hochwertigem Kompost, den der Abfallzweckverband ZAKB produziert, heißt es. Ein Vertreter des Verbands war beim Vereinstreffen ebenfalls anwesend. Noch fehlen spezielle Photovoltaikmodule, die in China hergestellt und in wenigen Monaten geliefert werden sollen.

Karl-Ludwig Haller ist inzwischen Mieter bei Schreier. Auf dem Areal züchtet er beispielsweise Kresse unter dem Namen „Nasch Misch“ (wir berichteten). Auf dem Gelände finden sich noch viele „Altlasten“ aus dem früheren Gärtnereibetrieb, darunter der hohe Schornstein, durch den unzählige Liter Schweröl zum Heizen der früheren Gewächshäuser geflossen sind. Auch asbesthaltige Verkleidungen gibt es hier noch. „Wir geben das Areal der Natur zurück, wollen den Boden verbessern und wahrscheinlich eine Kindergärtnerei einrichten, bei der Kinder über mehrere Monate kommen, säen, gießen und ernten dürfen“, sagt Schreier. Der Physiker möchte der nächsten Entscheidergeneration bereits in jungen Jahren die Zusammenhänge in der Natur vermitteln. Das gehe nur über das Erleben.

Nach einem Imbiss setzten sich die Mitglieder zusammen und arbeiteten bei einem Workshop das kommende Programm aus. „Der Verein hat in den nächsten Monaten viel vor. Wir möchten beispielsweise Kochkurse anbieten. Eine weitere Idee ist, einen Food-Truck. Außerdem will man weitere Regionalläden auf die Beine stellen, wie die Vereinsvorsitzende Brigitte Zimmermann sagte. Es habe viel zu besprechen gegeben, bei dieser ersten persönlichen Begegnung.

Die Homepage des Vereins www.genialregionalverein.de ist gerade online gegangen, aber viele Bereiche müssen noch mit Inhalten gefüllt werden.

Zusätzlich zur neuen Webseite ist der Genial Regional Verein auch auf Social Media Kanälen mit eigenen Auftritten vertreten. Hier findet Ihr dazu die Links.

Facebook : https://www.facebook.com/genialregionalverein

Instagram : https://www.instagram.com/genialregionalverein/

YouTube : https://www.youtube.com/channel/UCL0oBaoxlX5hK0PcQoKQCRg 

Folgen Sie uns einfach in den Sozialen Medien und Besuchen Sie unsere Webseite. Wir werden in den nächsten Monaten dort von unserer Arbeit mit dem Fokus auf Bildung in den Bereichen Regionalität, Nachhaltigkeit und Landschaftspflege berichten.

Den Bericht dazu von Christine Dirigo im Südhessen Morgen finden Sie hier : Gemeinsam für Nachhaltigkeit – Bürstadt – Nachrichten und Informationen (mannheimer-morgen.de)

Text-Quelle : © Christine Dirigo

Bild-Quelle : Ottmar Meissner

Genial Regional Verein - Heimatleben 4.0 Bergstraße Odenwald

Stärkung des ländlichen Raums – Bergstraße-Odenwald

Leben, Wohnen und Arbeiten im ländlichen Raum ist ein Zukunftsthema, das über die strukturelle Entwicklung des Landes entscheidet. Ausgehend von dem Ansatz, Konzepte gemeinsam mit den betroffenen Bürgern und Bürgerinnen zu gestalten, wurde das Open Government Labor „HeimatLeben 4.0 Bergstraße-Odenwald“ ins Leben gerufen. Das Projekt wird vom Bundeministerium des Innern (BMI) als eines von 13 „Laboren“ deutschlandweit gefördert und unter Verantwortung des Bürgernetzwerk in der Region Bergstraße-Odenwald umgesetzt.

Neue Impulse und Optionen zur Stärkung des ländlichen Raums könnten neue Möglichkeiten für die Region Bergstraße-Odenwald schaffen, aber wie genau soll das gelingen ?

Bei der Auftaktveranstaltung am 28. September 2020 wurde über diese Themen diskutiert und in Arbeitsgruppen mit den Teilnehmern aus Wirtschaft, Politik und Bürgerschaft später vertieft. Zu den Teilnehmern gehörten auch Mitglieder des „Genial Regional Verein“. Geplant ist es, von 2020 -2022 unterschiedliche Pilotprojekte in der Region Bergstraße-Odenwald zu initiieren und damit Wertschöpfungsnetzwerke zu folgenden Themenfeldern zu bilden:

HeimatLeben 4.0 Bergstraße-Odenwald - Themenfelder

Gemeinsame Interessen und Schnittmengen zwischen „Genial Regional Verein“ und „HeimatLeben 4.0“ gibt es bezüglich „Regionalen Produkten“ und „Regionalvermarktung“.

Eine Möglichkeit, die Region Bergstraße-Odenwald zu stärken, sieht man in der Verknüpfung der Vermarktung (stationär und digital) von regionalen Produkten mit den Themen Genießen, Freizeit und Erleben in der Region sowie der Zusammenarbeit der diesbezüglichen Anbieter. Ein solches Wertschöpfungsnetzwerk schafft neue Potenziale und Synergien, um die Region als Ganzes positiv zu vermarkten und die Bedürfnisse von Einheimischen und Gästen zu bedienen, die an regionalen Angeboten (Produkten und Erlebnissen) interessiert sind.

Aus den Gesprächen der Arbeitsgruppen sind konkrete Projekt-Ideen entstanden, welche man gemeinsam Partnern in den nächsten Jahren weiterentwickeln du umsetzen möchte.

PROJEKT-IDEEN : Wertschöpfungsnetzwerk für regionale Angebote (Produkte & Erlebnisse)

HeimatLeben 4.0 - Proekt-Ideen Regionale Produkte und Regionalvermarktung

Eine der Projekt-Ideen im Bereich „Vermarktung von Produkten und Erlebnissen“ ist die Schaffung von „Bildungsangeboten rund um Nachhaltigkeit und Regionalität“, welche dazu führen, dass Menschen sich mit Ihrer Region identifizieren und ein Interesse daran haben, Sie zu erhalten.

Bewusstseinsbildung rund um Nachhaltigkeit und Regionalität

Für diese Projekt-Idee ist der im November 2020 gegründete Genial Regional Heidelberg Rhein-Neckar e.V. (Genial Regional Verein) ein idealer Partner. Der Verein konnte „HeimatLeben 4.0“ als Gründungsmitglied gewinnen, womit einer engen Zusammenarbeit in dem Bereich nichts mehr im Wege steht.

Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit bei diesem Thema in den nächsten Jahren !!

Das Projekt-Team „HeimatLeben 4.0 Bergstraße-Odenwald“

Bild-Quelle : Ottmar Meissner

Die Kirschpflaume – eine Wildobstart für die Liebe auf den zweiten Blick

Die Kirschpflaume – eine Wildobstart für die Liebe auf den zweiten Blick

Die Kirschpflaume ist ein wenig beachtetes Gewächs in unserer Region. Sie ist eine Wildobstart für die Liebe auf den zweiten Blick. Das Schicksal der Kirschpflaume im Straßenraum. Die rotlaubigen Sorten der Kirschpflaume  (Prunus cerasifera Nigra) werden oft als kleiner Straßenbaum gepflanzt.

Die Bevölkerung reagiert meist nur während der Blütezeit positiv, während Fruchtfall wenig Begeisterung bei den Anliegern hervorruft. Früchte werden nicht genutzt, obwohl sie essbar sind, und fallen auf Gehwege und Autos.

Auf Privatgrundstücken findet man die Kirschpflaume als schnellwüchsigen kleinen Hausbaum mit Wunsch nach mehr Aufmerksamkeit.

Die Heimat unserer Kirschpflaumen reicht nach Sibirien 

Die Heimat von Prunus cerasifera reicht von SW-Sibirien bis Zentralasien, Kaukasus bis Kleinasien („Türkenpflaume“). Sie wurde schon vor mehr als 2000 Jahren bei den Kelten genutzt, sowie in Griechenland und Italien eingeführt.

Seit dem 16. Jahrhundert ist sie auch in Mitteleuropa verbreitet. Meist wild an eher trockenen, sonnigen Hängen (gerne Weinlagen). Edelsorte werden oft abgestoßen. Die Kirschpflaume mag kalkhaltige Böden und keine Staunässe. Spätfrostgefährdete Lagen sind wegen der frühen Blüte auch wenig geeignet.

Pflanzenmerkmale von Prunus cerasifera

  • Selbstunfruchtbar, werden auch nicht von Zwetschgen befruchtet 
  • Weitere Namen : Myrobalane, Türkische Pflaume, Kriecherl, Därgel-kersch (Pfalz), Sterninkel  (Sachsen), Kringelbaum (AU)
  • Sommergrün, wechsel-ständige Blätter elliptisch bis eiförmig, hellgrün
  • Großstrauch oder Baum bis   8 m Höhe, verkahlende Langtriebe mit zunehmend   hängender Optik
  • Steine giftig (Blausäure) 
  • Geschmack ohne ausgeprägte Süße, Fruchtschale verkocht sauer, süß-saure Konfitüre  

Wildobst Kirschpflaume – für den Klimawandel von Natur aus gewappnet

  • Trockenheitsverträglich, keine Bewässerung
  • Keine Düngung,  genügsam bei hohem Ertrag
  • Extensiver Schnitt :  auslichten und zurück-setzen zur Verhinderung  von Astbruch
  • Kein Pflanzenschutz nötig, sehr selten Säge-wespen oder Pflaumen-gespinstmotten (Nähe Pflaumenanbaugebiete)

Kirschpflaumen – Bienenretter in noch rauher Jahreszeit 

  • Sehr frühe Blütezeit in einer Trachtlücke im März – wichtiges Bienenfutter zu Beginn des Bienenjahres
  • Vollblüte direkt nach der Mandel oder mit ihr überkreuzend, vor Austrieb der Blätter, an Kurztrieben vorjähriger Langtriebe
  • Bei sonnigem Wetter lautes Bienendröhnen am Baum
  • Wunderschöner Anblick der weiß blühenden wilden Kronen, landschaftsprägend

Die Ernte der Kirschpflaumen

  • Ernte je nach Baum ab Mitte Juli bis September, folgernde Vollreife
  • Mit der Hand vom Ast streifen, direkt in Korb
  • Evtl.  Langtriebe bei Ernte einkürzen, ableiten auf außenstehenden Trieb
  • Schütteln auf Planen oder Netze bei manchen Individuen möglich, Reife beachten !
  • Möglichst trocken ernten und sofort kühl lagern, dann wochenlange Haltbarkeit ohne Faulen, sehr stressarm !

Die Verarbeitung – tolle Herausforderung für kreative Bio- Genießer

  • Früchte sind mehr oder weniger steinlösend, optimalen Zeitpunkt wählen
  • In leicht gefrorenem Zustand maschinelles Entsteinen möglich, Kirschentkerner
  • Sofort mit Zitronensaft befeuchten, dann wenig Oxidationsbräune an Schale
  • Eingefrorene Früchte gefroren in den geben, dann keine Braunfärbung
  • Hoher Pektingehalt und ausgewogene Säure, bei Vollreife Aromaschub !

Feines aus der Kirsch-pflaume herstellen und genießen !

  • Als Tafelobst, auch kurmässig zur Reinigung des Verdauungstraktes
  • Wunderbar für Frucht-aufstriche, Gelees, auch in Mischung mit anderen Früchten (Pektin!)
  • Als Kuchenbelag 
  • Kompotte und Säfte
  • Senfzubereitungen
  • Dessertweine /Seccos
  • Je nach Sorte für die Brennerei geeignet

Danke an Kernhaus Grünplanung – Dipl. Ing. Landespflege Beate Weis für diesen interessanten Beitrag über die Kirschpflaume !!

HINWEIS : Beate Weis bietet Vorträge mit Verkostung zum Thema Kirschpflaume im Juli und August für Senioren, Schulen, Imker  etc. an, welche gegen eine Spende gebucht werden können.  Auch das Zubereiten von Fruchtaufstrichen mit Kirschpflaumen ist möglich. 

Bei Interesse bitte kurz per Mail streuobst-manufaktur@gmx.de direkt an Beate Weis wenden.

Bild-Quelle : Beate Weis