Quittenprojekt Bergstraße - Bildungsbeitrag - Genial Regional Verein

Das Quittenprojekt – Erhaltung der Sortenvielfalt einer einzigartigen Obstart

Die Initiatoren des Quittenprojekts Bergstraße, Ellen & Rainer, leben auf einem über 200 Jahre alten, innerörtlichen Bauernhof, der von einem kleinen Bachlauf durchzogen wird. Auf dem, seit Generationen in Familienbesitz befindlichen, Hof, wurde bis in die 60er Jahre Land- und Viehwirtschaft zur Selbstversorgung betrieben. Als Industriemeister und Krankenschwester dem Obstbau eigentlich nicht sehr verbunden, begannen sie 2009 das eigene Grundstück wieder zu reaktivieren. Der Wunsch, in und mit der Natur zu arbeiten, und die Liebe zur Quitte mit ihrem einzigartigen Aroma, lies sie auf die Suche nach zwei geeigneten Quittenbäumen bzw. Sorten gehen. Unterstützung fanden sie in dem Buch „Die Quitte“ von Monika Schirmer. Als sie keine der von uns ausgesuchten Sorten finden bzw. beschaffen konnten, war die Idee zu ihrem Quittenprojekt geboren.

„Da haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, diese wunderbare Obstart mit all ihren Facetten wieder zu kultivieren und in Erinnerung zu bringen“. Rainer Stadler und Ellen Müller, Initiatoren und Inhaber des Quittenprojekt Bergstraße

Quittenprojekt Bergstraße Rainer Stadler und Ellen Müller

Wegen des einzigartigen Aromas und ihrer vielen positiven Eigenschaften wurde die Quitte als Nahrungsmittel und Heilpflanze sehr geschätzt, und war bis vor 100 Jahren in vielen Haus- und Bauerngärten zu finden. Da sie sehr hart, roh nicht genießbar und auch nur sehr aufwändig zu verarbeiten ist, wurden die meisten Bäume gefällt. So geriet die Quitte in den letzten Jahrzehnten fast in Vergessenheit. Von den 200 verschiedenen Sorten, in den

Wuchsformen Apfel- und Birnenquitte, sind nur ganz wenige in deutschen Baumschulen erhältlich. Den meisten Menschen nur als Gelee bekannt, findet die Quitte vielfältigste Verwendung. Das einzigartige Aroma und den betörenden Duft dieser Früchte den Menschen wieder näher zu bringen ist Ihr Ziel. Dafür arbeiten sie mit Energie und Leidenschaft.

Der Anbau der Quitte – Der Start des Quittenprojekts

2009 pflanzten wir unsere ersten beiden Quittenbäume. Eine Konstantinopler Apfelquitte und eine Portugieser Birnenquitte. Um in der Produktentwicklung flexibel zu sein, wurden noch Aprikosenbäume und Jostabeerensträucher, eine Kre4uzung aus schwarzer Johannisbeere und Stachelbeere, gepflanzt.

2010 rodeten wir auf unserem eigenen Grundstück, mit Ausnahme einer großen Süßkirsche und einer Walnuss, alle alten und kaputten Bäume. Parallel konzipierten wir mit dem Umwelt- und Grünflächenamt der Stadt Weinheim die Bepflanzung einer Ökokontofläche mit 46 Quittenbäumen in 15 Sorten. 9 Apfel- und Birnbäume ergänzen das Streuobstsortiment.

2011 wurde diese Fläche von uns in Pflege genommen. Ökokontoflächen bieten einen ökologischen Mehrwert und unterliegen strengen Pflegeauflagen. Es darf erst ab der Jahresmitte gemäht werden, damit die Samen der Wildblumen und Kräuter ausfallen können und die Flächen im Sinne der Biodiversität vielen Insekten und Kleinlebewesen zur Heimat werden. Das Mähgut muss in Form einer Maht oder eines Beweidungskonzeptes erfolgen und von der Fläche abgetragen werden.

2012 übernahmen wir die Pflege einer 10.000 m² großen Ausgleichsfläche, die von der Stadt Weinheim angelegt und derzeit in der Zuständigkeit des Rhein-Neckar-Kreises liegt. Hier entstand eine Streuobstwiese mit Mandeln, Birnen, Kirschen, Äpfeln und durch unsere Ergänzungspflanzung noch Quitten. Weiter haben wir auf unserem Grundstück die nächsten 25 Quittenbäume gepflanzt.

Quittenprojekt Bergstraße - Der Start des Quittenprojekts

2013 stand die erste große Pflanzung an. In einer Vielzahl von Baumschulen konnten wir bundesweit 190 Quittenbäume in 16 verschiedenen Sorten erwerben. Diese haben wir auf eine, von Freunden gepachtete, 6.500 m² große Fläche gepflanzt.

2014 wurde diese Pflanzung mit 26 weiteren Bäumen der Arten Reneclaude, Aprikose, Pfirsich, Zwetschge, Kaki, Kirsche, Nashi und Mirabelle ergänzt. Diese haben wir auf der jährlichen Obstbaumverkaufsaktion des Obst- und Gartenbauverein Sulzbach e.V.  erworben, bei dem wir seit Jahren aktive Mitglieder sind.

2015 erweiterten wir das Sortiment um 25 Quittenbäume der Sorte Leskovac in Birnenform. Das restliche Jahr, standen der Außenauftritt unseres Projekts, die operative Ausrichtung und die Produktentwicklung auf der Agenda.

2016 kümmerten wir uns in der Nachbargemeinde Hemsbach um eine Herzensangelegenheit. Ein völlig mit Brombeeren überwuchertes und verbuschtes Grundstück. Auf 2.000 m² wurden hier jahrelang von allen Seiten Müll und Grünschnitt entsorgt. Nach Rodung der Brombeeren und Fällung der alten Bäume haben wir 900 kg Müll abgesammelt und entsorgt. Um die Brombeeren dauerhaft einzudämmen, wurde die Fläche gepflügt, gefräst und Gras eingesät. Im Anschluss pflanzten wir hier ca. 60 Quittenbäume der Sorten Limon Ayvasi und Muskatnaja, denen man spezielle, namensgebende Aromanoten nachsagt.

2017 standen die ersten Pflanzungen im Vorgebirge von Laudenbach auf dem Programm. In das Projekt „Ilek – Blühende badische Bergstraße“ eingebunden, pflanzten wir auf einem Grundstück der Gemeinde Laudenbach die ersten 9 Quittenbäume direkt am Blütenweg.

2018 pflanzten wir weitere Bäume am Laudenbacher Abschnitt des Blütenwegs. Hier ergänzen wir durch eine private Zupachtung zwei weitere Aktionsflächen des Ilek-Projekts und verbinden diese. Neben Quittenbäumen sollen hier auch alte Birnensorten gepflanzt werden.

2019 stand die Pflanzung weiterer 200 Quittenbäume in 40 Sorten an. Das mühe voll gesammelte Veredelungsmaterial haben wir im Sommer 2017 von einer Baumschule auf spezielle Unterlagen aufpfropfen lassen.  Somit erweiterte sich unser Sortiment auf ca. 800 Bäume in 60 Sorten.

Die Beschreibung der Quitte

Die Quitte bildet 3–6 m hohe und ebenso breite Gehölze mit strauch- oder bauchförmigem Wuchs und kann bis zu 100 Jahre alt werden. Die Jungtriebe sind dicht filzig behaart, und die Zweige verkahlen mit zunehmendem Alter. Die duftende Blüte hat bis zu 7 cm Durchmesser und wird aus fünf weiß oder rosa gefärbten Blütenblättern gebildet.

Wenn die Temperaturen unter –25°C sinken gibt es Schäden an den Fruchtknospen. Die Quitte ist demnach winterfrostgefährdet. Sonnige Standorte fördern eine optimale Holzreife und vermindern dadurch die Frostanfälligkeit.

Wegen ihrer späten Blüte (Mai/Juni) ist die Quitte auch für Spätfrostlagen geeignet. Der Baum ist selbstfruchtbar und wird hauptsächlich von Bienen bestäubt. Die einzelnstehenden, großen Blüten haben wie die Früchte einen hohen Zierwert.

Quittenprojekt Bergstrasse - Beschreibung der Quitte

In der Wildform weist die gelbe, stark duftende, behaarte vielsamige Frucht einen Durchmesser von 3 cm bis 5 cm auf. Kultivierte Sorten können größere Früchte bilden, die nicht selten bis zu 900 g schwer werden. Sie gehört zu den letzten Früchten im Saisonkalender und wird im Spätherbst, also normalerweise im Oktober bis hinein in den November, geerntet.

Das Fruchtfleisch besitzt zahlreiche Steinzellen, wie man sie auch von der Birne kennt. Der angenehme Duft beruht auf einem Gemisch von mindestens 80 Duftstoffen, vor allem von Estern. Die bekannte goldgelbe Färbung der Früchte, das sogenannte „quittegelb“ geht hauptsächlich auf das Flavon Quercetin zurück.

Die Geschichte der Quitte

Die Quitte wird seit 4.000 Jahren kultiviert. Ursprünglich war sie im Iran, in Armenien und im Kaukasus beheimatet. Ihren botanischen Namen „Cydonia“ verdankt sie der antiken

Stadt Kydonia auf Kreta, dem heutigen Chania, wo sie erstmals als Feldobst von Bauern angebaut wurde. Goldapfel nannten die alten Griechen diese herrliche Frucht.

Quittenprojekt Bergstraße - Geschichte der Quitte

Wahrscheinlich war sie auch die paradiesische Frucht, die Herakles stahl. Die „kydarischen“ Äpfel waren in Griechenland als Symbol der Liebe und Fruchtbarkeit hoch geschätzt. Brautleute aßen vor der Hochzeitsnacht gemeinsam eine dieser Früchte der Liebesgöttin Aphrodite. Neben ihrem süßlichen, weist die Quitte gleichzeitig einen herb-bitteren Geschmack auf. Dies wurde in der Antike als Vorgeschmack auf die Freuden, als auch die möglichen Schattenseiten einer Ehe interpretiert. Noch im 8. Jhd. n. Chr., am Hofe Kaiser Karls des Großen, wurde diese Tradition gepflegt.

Im alten Rom waren die gelben Früchte als Gabe an die Nachtgöttin in Herrenzimmern zu finden. Ihr starker Duft sollte die Angebetete betören. Man war nicht nur von den Früchten begeistert, sondern fing bereits ihren verführerischen Duft in Form von Parfüms ein. Auch heute ist die Quitte Bestandteil vieler kosmetischer Produkte.

Die Verwendung der Quitte

Die in der Schweiz, Deutschland und Österreich wachsenden Quittensorten sind für den Rohverzehr nicht geeignet, da sie sehr hart und durch die Gerbstoffe bitter sind. Andernorts gibt es aber auch Sorten die roh gegessen werden können, zum Beispiel die in der Türkei angebaute Shirin-Quitte.

Bei der Zubereitung mitteleuropäischer Sorten muss in jedem Fall vor dem Verarbeiten der Früchte der Flaum oder Pelz der Quitten mit Hilfe eines (groben) Tuches gründlich abgerieben werden, da er reichlich Bitterstoffe enthält. Dann kann die Frucht geschält oder ungeschält verwendet werden.

Die Ernte erfolgt am besten im nicht zu reifen Zustand, da sonst das in den Früchten enthaltene Pektin zunehmend abgebaut ist. Am sinnvollsten ist als Erntezeitpunkt die Phase, in der die Farbe der Früchte von grün nach gelb umschlägt. Grasgrüne Früchte bleiben trotz eventueller Nachreife geschmacklich unbefriedigend. Bei zu später Ernte tritt rasch eine Bräunung des Fruchtfleisches auf. Knapp reif geerntete Früchte lassen sich getrennt von anderem Obst bis zu zwei Monate lagern.

Quittenprojekt Bergstraße - Verwendung der Quitte

Aus Quitten kann u.a. Konfitüre, Kompott, Mus, Saft und daraus Gelee, Likör, Wein, Schnaps sowie Secco hergestellt werden. Von regionaler Bedeutung ist die Zugabe in der Apfelwein oder -saftherstellung. Gebacken eignen sie sich als Dessert oder Beilage zu Fleisch. Quittenbrot ist eine Süßigkeit, hergestellt aus mit Zucker vermischtem, eingedicktem Quittenmus, das etwa 1 cm dick auf einem Backblech verstrichen im Backofen gedörrt und anschließend in 2–3 cm große Rauten geschnitten und in Zucker gewendet wird. In spanisch- und portugiesisch sprachigen Ländern ist es als „Dulce de membrillo“ eine verbreitete traditionelle Weihnachts- oder Wintersüßigkeit.

Die Vermarktung der Quitte

Um das Projekt zu finanzieren und die anfallenden Erträge sinnvoll zu nutzen, starteten wir nach der ersten kleinen Ernte im Oktober 2015 mit der Produktentwicklung. Da wir nicht nur den Saft sondern die ganze Frucht verwenden wollten, begannen wir nach dem klassischen Quittengelee mit der Entwicklung von Fruchtaufstrichen aus Quittenpüree. Anfangs hart wie Beton, erreichten wir nach monatelanger Versuchsproduktion eine samtwiche Textur ohne den Einsatz von Zusatz- oder Konservierungsstoffen.

Im Mai 2016 feierten wir die Eröffnung unseres Hofladens in der Hintergasse 5 in Weinheim-Sulzbach, in dem sich unser Hang zur Tradition widerspiegelt. Eine Obstpresse aus dem 17. Jahrhundert und ein Apothekerschrank von 1924 verleihen dem Laden seinen besonderen Charme. Ergänzt mit einer antiken Registrierkasse und anderen historischen Gegenständen entführt er unsere Besucher in die „Blütezeit“ der Quitte.

Quittenprojekt Bergstraße - Die Vermarktung und der Hofladen in Weinheim

Nach und nach erweiterten wir unser Produktsortiment, um ein Quittenessigbalsam, verschiedene Sirupe, Senf in zwei Varianten und ein naturtrüber Quittendirektsaft ergänzen unsere Fruchtaufstriche in 19 Sorten.

In den darauffolgenden Jahren starteten wir in unserer Versuchsküche mit Dips und Chutneys. Die spanische Spezialität „Dulce de membrillo“, bei uns als Quittenbrot oder Quittenspeck bekannt, ist ebenfalls in Planung. Es folgten Quittenbrand , Quittenwein und Quittensecco in Zusammenarbeit mit einem Bioweingut.

Um mit unseren Kunden und Interessenten in Kontakt zu treten, besuchen wir mit unserem quittengelben Marktstand regelmäßig Veranstaltungen wie die Märkte des „Naturpark Neckartal-Odenwald“ oder der Initiative „BürGenLand“, die sich für eine genfreie Landwirtschaft einsetzt. Auch auf Fach- und Genussmessen tauschen wir uns mit Kunden und anderen Manufakturen aus.

Synergien & Netzwerke in der Region Bergstraße

Der Verein „Blühende Bergstraße e. V.“, dessen Mitglied wir sind, hat als Ziel, das meist verbuschte, überwucherte und kaum noch mit Fahrzeugen befahrbare Vorgebirge entlang der Bergstraße zwischen Laudenbach und Dossenheim wieder in sein ursprüngliches Erscheinungsbild zurückzuführen.

Durch Gerhard Röhner, den Vorsitzenden der BUND Ortsgruppe Hemsbach / Laudenbach entstand die Idee mit den Pflanzungen der Quittenbäume entlang der neuen Kreisverbindungsstrasse. In einem gemeinsamen Meeting mit der Gemeindeverwaltung Laudenbach wurde die Pflanzung konzipiert und abgesegnet. Als Mitglieder dieser sehr aktiven Ortsgruppe haben wir auch schon einen Vortrag über unser Projekt gehalten und sind stets über Naturschutzprojekte in unserer Region informiert. So stehen wir auch seit der Gründung des Genial Regional Heidelberg Rhein-Neckar e.v. (kurz. Genial Regional Verein) im Kontakt mit dessen Gründungsmitgliedern und unterstützen das Vorhaben des Vereins, durch diverse Aktivitäten in der Region, das Bewusstsein und die Wertschätzung für nachhaltige regionale Produkte in der Bevölkerung zu aktivieren und das Vertrauen in Regionales zu stärken.  

Leitmotiv : „Heimat entdecken, erhalten und gestalten“

Text-Quelle : © Quittenprojekt Bergstraße

Bild-Quelle : Quittenprojekt Bergstraße und Ottmar Meissner

Quittenprojekt Bergstraße - Verein Blühende Bergstraße - Geinal Regional Verein

Genial Regional Verein - Quittenprojekt Bergstraße

Genial Regional Verein beim Quittenprojekt Bergstraße

Der Genial Regional Verein war zu Besuch beim zukünftigen Mitglied Quittenprojekt Bergstraße in Weinheim-Sulzbach. Das Quittenprojekt Bergstraße ist eine Initiative von Ellen Müller und Rainer Stadler. Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, die Quitte, eine wunderbare Obstsorte, mit all Ihren Facetten wieder zu kultivieren, zu erhalten, zu verarbeiten und damit die Quitte als Obstsorte bei den Menschen wieder in Erinnerung zu bringen.

Der Genial Regional Verein wird in einem gesonderten Bildungs-Beitrag auf dieser Webseite noch ausführlich über die Quitte, Ihre Geschichte und das Quittenprojekt selbst berichten.

Gestern, am 10. August 2021 trafen sich die Mitglieder des Genial Regional Vereins auf Einladung des Quittenprojekts auf deren Hof in Weinheim-Sulzbach. Nach einer kurzen Begrüßung und Vorstellungsrunde, gab es einen Impulsvortrag von Rainer Stadler zum Thema Quitte sowie eine Besichtigung des Hofladens. Gerhard Röhner, stellvertretender Vorsitzender des Vereins Blühende Bergstraße berichtete dann über die Zusammenarbeit mit dem Quittenprojekt an der badischen Bergstraße und über Initiativen, die man gemeinsam mit dem Genial Regional Verein zum Thema Landschaftserhalt und Bewusstseinsbildung in der Region Bergstraße angehen möchte.

Erhalt der Quitte als Obstsorte und Landschaftserhalt an der Bergstraße sind gemeinsame Themen.

Im Anschluss berichtete Brigitte Zimmermann, 1. Vorsitzende, über den Status der Aktivitäten des Vorstands und der Mitglieder des Genial Regional Vereins. Ziel ist es, im Wirkungsgebiet des Vereins, welches bis in den Kraichgau reicht, möglichst bald mit Aktivitäten in Erscheinung zu treten und damit auch Werbung für weitere Mitglieder und Unterstützer zu machen.

Das Anschließende Netzwerken unter den Teilnehmern wurde, mit den vom Quittenprojekt vorbereiteten kulinarischen Leckerbissen auf Quittenbasis noch mal zu etwas ganz Besonderem.

Genial Regional Verein zu Besuch beim Quittenprojekt

Sie möchten mehr über den Genial Regional Verein erfahren ???

Folgen Sie uns in den Sozialen Medien und Besuchen Sie unsere Webseite. Wir werden in den nächsten Monaten dort von unserer Arbeit mit dem Fokus auf Bildung in den Bereichen Regionalität, Nachhaltigkeit und Landschaftspflege berichten.

Auf unserer Webseite finden Sie auch alle Kontaktdaten, für eventuelle Rückfragen.

Text-Quelle : Ottmar Meissner

Bild-Quelle : Ottmar Meissner

Genial Regional Verein - Ausschankbike auf dem Regionalmarkt

Genial Regional Verein beteiligt sich am 3. Regionalmarkt in der Bensheimer Innenstadt

Am Samstag, dem 14.08.2021 beteiligt sich der Verein „Genial Regional Heidelberg Rhein-Neckar e.V. (kurz: Genial Regional Verein)“ am 3. Regionalmarkt in der Bensheimer Innenstadt.

Am Ausschank-Bike vor der Touristinfo in der Hauptstraße bietet der Verein regionale Getränke to-Go an. Die Vorsitzende Brigitte Zimmermann und ihre Stellvertreterin Beate Weis präsentieren den Verein, seine Mitglieder und deren Aktivitäten. Außerdem geben sie Auskunft über das neue Qualitätssiegel „Genial regional“, die Bensheimer Marktschwärmerei, die Soliadrische Landwirtschaft und das Regionalregal.

Von 10:00 Uhr – 15:00 Uhr können die Bensheim-Besucher über den Regionalmarkt flanieren und und gerne auch bei uns zum Genießen und zum Austausch vorbeischauen.

Der Genial Regional Verein freut sich auf Euch.

Genial Regional Verein - Camino Incluso und bhb

Camino Incluso – Ein geniales regionales Projekt

Der Camino Incluso führt 84 km durch den Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald. Entlang alter Handelsstraßen gelangen Pilger zu kraftvollen Orten in der Natur, zu Kirchen, Kapellen und Klöstern unterschiedlicher religiöser Tradition. Das besondere an diesem Pilgerweg ist es, dass behinderte Menschen zusammen mit nicht behinderten Menschen in der Natur etwas erleben können. Entstanden ist der Pilgerweg aus einem Schulprojekt der SRH Stephen-Hawking-Schule, Neckargemünd bei Heidelberg. Zu Erkennen ist der Pilgerweg Camino Incluso an folgender Kennzeichnung :

Camino Incluso

Mitglieder des Genial Regional Verein und der Behindertenhilfe Bergstraße (bhb) trafen sich mit den Initiatoren des Camino Incluso in Bensheim um über gemeinsame Aktivitäten und die Unterstützung des Projekts zu sprechen.

Der Pilgerweg startet in Bensheim-Auerbach und geht über 6 Etappen, quer durch den Odenwald, bis nach Heidelberg. Für jede der 6 Etappen gibt es reichlich Informationen zur Streckenführung, geeigneten Unterkünften und Gaststätten, den Stempelstellen mit Pilgerbuch und Infoblatt, sowie den vielen kulturellen und naturnahen Erlebnissen für die Pilger.

Den Pilgerpass kann per Mail an pilgerweg.shs@srh.de bestellt werden.

Weitere Infos zum Camino Incluso gibt es zur Zeit auf der Webseite von Tourismus Bergstraße-Odenwald  unter Bergstraße Odenwald: CAMINO INCLUSO – Pilgerweg für ALLE (bergstrasse-odenwald.de) und demnächst (noch nicht live) auf der Webseite von Camino Incluso www.camino-incluso.de

Bild-Quelle: Genial Regional Verein & Camino Incluso

Genial Regional - Naturparke kulinarisch

Naturparke kulinarisch – Anmeldefrist verlängert

Das Kochevent des Naturparks Neckartal-Odenwald, des BUND Steinachtal und von Slow Food Rhein-Neckar steht unter dem Motto „gesund – regional – nachhaltig – gemeinsam“. Bei gemeinsamem Kochen und persönlichem Austausch können die Naturparke Baden-Württembergs anhand saisonaler und regionaler Spezialitäten entdeckt werden – in einer Reihe von insgesamt sieben Kochevents (eines pro Naturpark).

Die geübten Helfer von Slow Food sorgen dafür, dass das 3-Gang-Menü auf jeden Fall gelingt! Zwischen den Gängen können Sie Informativem zum Themenschwerpunkt des Abends lauschen. Ein Abend voller Genuss und Austausch!

Mit dem Naturpark Schönbuch als Gast

Am 30. Juli 2021 ist der Naturpark Schönbuch zu Gast und mit ihm das Thema Rotwild. Es dominiert den Hauptgang (mit einer ebenso attraktiven Variante für Vegetarier) und Sie werden viel Interessantes über den König der Wälder erfahren. Denn der Naturpark Schönbuch zeichnet sich durch eine Waldfläche von 86% aus. Zu den bewusst und eigenhändig zubereiteten kulinarischen Köstlichkeiten lassen sich Getränke aus der Umgebung des Naturparks Schönbuch genießen.

Das Kochevent findet von 17.00 – 22.00 Uhr im Naturfreundehaus Zwingenberger Hof in Zwingenberg am Neckar statt.

Weitere Infos und alles zu Anmeldung und Organisation unter: https://www.naturpark-neckartal-odenwald.de/geniessen/naturparke-kulinarisch/.

Die Anmeldfrist ist bis zum 24. Juli verlängert!

Bild-Quelle: Jürgen Traub

Gemeinsam für Nachhaltigkeit im Gewächshaus

Gemeinsam für Nachhaltigkeit im Gewächshaus

Der Genial Regional Verein war zu Besuch bei Mitglied Franz Schreier (r.) in Bürstadt. Er hat die ehemalige Gärtnerei Haller (Boxheimerhof) gekauft, umgebaut und zu einem Labor für Nachhaltigkeit im Gewächshaus weiterentwickelt.

Das allererste Mal trafen sich die Mitglieder des Genial Regional Vereins persönlich auf dem ehemaligen Gelände der Gärtnerei Haller. „Zuvor hatten alle Zusammenkünfte wegen Corona nur digital stattgefunden“, berichtete Vorsitzende Brigitte Zimmermann. Gegründet hatte sich der Verein nach einer Vorlaufzeit im November 2020 unter dem Namen „Genial Regional Heidelberg Rhein-Neckar e.V.“

Er setzt sich zusammen aus vielen Mitgliedern, meist Unternehmern aus der Region, die sich vor allem für Regionalität, Nachhaltigkeit und Landschaftserhalt einsetzen. Das ist die Basis für die Produkte, deren erzeugen, verwerten, verarbeiten, vermarkten sie fördern und bewerben möchten.

Weitere Mitstreiter im Genial Regional Verein sind herzlich willkommen

„Bisher sind es rund 20 Mitglieder, die zum Teil bereits in verschiedenen Verbänden und Organisationen aktiv sind. Aber auch Landwirte und Verbraucher sind dabei“, so die Vorsitzende. Der Verein ist auf der Suche nach weiteren Mitstreitern aus den Regionen Bergstraße, Heidelberg, Kraichgau und Odenwald, die sich mit den Themen nachhaltiger Produktion und Regionalität identifizieren können und helfen wollen, diese Botschaft nach außen zu tragen. Anlass zum Besuch in Boxheimerhof war, dass dort Mitglied Franz Schreier, dem die Firma ebf GmbH aus Bensheim gehört, 2013 ein Grundstück gekauft hat und mit seinem Gewächshaus experimentiert.

Genial Regional Verein im Boxheimerhof Bürstadt

Schreier ist von Haus aus Physiker, hat sich aber inzwischen zum Gärtner entwickelt. Er beschäftigt sich mit dem nachhaltigen Pflanzen und Aufziehen von Produkten in seinen besonderen Gewächshäusern, wie er sagt. „Damit fahren wir quasi doppelte Ernte ein. Zum einen mit dem was dort wächst, zum anderen durch die Energieeinsparung und die Einleitung des überzähligen Stroms ins Netz“, erklärte der Physiker den neugierigen Mitgliedern.

Er verwendet eine hagelsichere Fluorkunststoff-Folie als Schutz für das Gewächshaus. Die Folie lässt auch UV-Strahlen außen vor, sorgt aber dafür, dass die Sonnenwärme im Innenraum gespeichert wird. Weil das Gewächshaus gut gedämmt ist, hält es die Temperatur auch in der Nachts sehr gut, sagt Schreier. Bei Außentemperaturen von bis zu minus zehn Grad bleibe es innen sogar frostfrei.

Gebaut ist das Gewächshaus aus Holz und Hanfkalk. „Das ist ein natürliches Material mit sehr guten Dämmeigenschaften. Es kann wie alle verbauten Teile der Natur zurückgegeben werden“, fügt Schreier an. Auch die Folie bestehe aus solchen Bestandteilen. „Das Gewächshaus ist zu 99,9 Prozent recycelbar.“ Bisher gebe es wenige solcher Häuser in Europa, etwa in Luxemburg oder in Paris. Auch im japanischen Hokkaido stehe ein solches Modell.

Chilis in unzähligen Sorten

In Boxheimerhof werden zurzeit Chilis angebaut, unter anderem, um deren Samen zu gewinnen. Ein Mitarbeiter kümmert sich um den Anbau unzähliger Sorten. Der wird in weiteren Gewächshäusern auf dem Areal betrieben. Die Chili-Sorten wachsen auf hochwertigem Kompost, den der Abfallzweckverband ZAKB produziert, heißt es. Ein Vertreter des Verbands war beim Vereinstreffen ebenfalls anwesend. Noch fehlen spezielle Photovoltaikmodule, die in China hergestellt und in wenigen Monaten geliefert werden sollen.

Karl-Ludwig Haller ist inzwischen Mieter bei Schreier. Auf dem Areal züchtet er beispielsweise Kresse unter dem Namen „Nasch Misch“ (wir berichteten). Auf dem Gelände finden sich noch viele „Altlasten“ aus dem früheren Gärtnereibetrieb, darunter der hohe Schornstein, durch den unzählige Liter Schweröl zum Heizen der früheren Gewächshäuser geflossen sind. Auch asbesthaltige Verkleidungen gibt es hier noch. „Wir geben das Areal der Natur zurück, wollen den Boden verbessern und wahrscheinlich eine Kindergärtnerei einrichten, bei der Kinder über mehrere Monate kommen, säen, gießen und ernten dürfen“, sagt Schreier. Der Physiker möchte der nächsten Entscheidergeneration bereits in jungen Jahren die Zusammenhänge in der Natur vermitteln. Das gehe nur über das Erleben.

Nach einem Imbiss setzten sich die Mitglieder zusammen und arbeiteten bei einem Workshop das kommende Programm aus. „Der Verein hat in den nächsten Monaten viel vor. Wir möchten beispielsweise Kochkurse anbieten. Eine weitere Idee ist, einen Food-Truck. Außerdem will man weitere Regionalläden auf die Beine stellen, wie die Vereinsvorsitzende Brigitte Zimmermann sagte. Es habe viel zu besprechen gegeben, bei dieser ersten persönlichen Begegnung.

Die Homepage des Vereins www.genialregionalverein.de ist gerade online gegangen, aber viele Bereiche müssen noch mit Inhalten gefüllt werden.

Zusätzlich zur neuen Webseite ist der Genial Regional Verein auch auf Social Media Kanälen mit eigenen Auftritten vertreten. Hier findet Ihr dazu die Links.

Facebook : https://www.facebook.com/genialregionalverein

Instagram : https://www.instagram.com/genialregionalverein/

YouTube : https://www.youtube.com/channel/UCL0oBaoxlX5hK0PcQoKQCRg 

Folgen Sie uns einfach in den Sozialen Medien und Besuchen Sie unsere Webseite. Wir werden in den nächsten Monaten dort von unserer Arbeit mit dem Fokus auf Bildung in den Bereichen Regionalität, Nachhaltigkeit und Landschaftspflege berichten.

Den Bericht dazu von Christine Dirigo im Südhessen Morgen finden Sie hier : Gemeinsam für Nachhaltigkeit – Bürstadt – Nachrichten und Informationen (mannheimer-morgen.de)

Text-Quelle : © Christine Dirigo

Bild-Quelle : Ottmar Meissner

Geo Naturpark Bergstraße-Odenwald Kooperation mit Genial Regional Verein

Kooperation & Partnerschaft mit Geo-Naturpark

Der Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald ist Kooperationspartner und Gründungsmitglied des Genial Regional Heidelberg Rhein-Neckar e.V. (Genial Regional Verein). Gemeinsam möchte man den erhalt der Kulturlandschaft in der Region Bergstraße-Odenwald unterstützen und mit diversen Bildungs-Aktivitäten, Regionales Bewusstsein im Odenwald und an der Bergstraße stärken.

Bericht über die Zusammenarbeit mit dem Genial Regional Verein in der „GeoNaturpark aktuell“

Im Magazin „GeoNaturpark aktuell“, Ausgabe 2 HJ 2021, berichtet der Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald über die Zusammenarbeit mit dem Genial Regional Verein und viele weitere Aktivitäten in der Region, welche die gemeinsamen Ziele unterstützen.

HIER können Sie die aktuelle Ausgabe des Magazins des Geo-Naturparks herunterladen.

Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit dem Geo-Naturpark Bergstraße-Odenwald

Genial Regional Verein - Heimatleben 4.0 Bergstraße Odenwald

Stärkung des ländlichen Raums – Bergstraße-Odenwald

Leben, Wohnen und Arbeiten im ländlichen Raum ist ein Zukunftsthema, das über die strukturelle Entwicklung des Landes entscheidet. Ausgehend von dem Ansatz, Konzepte gemeinsam mit den betroffenen Bürgern und Bürgerinnen zu gestalten, wurde das Open Government Labor „HeimatLeben 4.0 Bergstraße-Odenwald“ ins Leben gerufen. Das Projekt wird vom Bundeministerium des Innern (BMI) als eines von 13 „Laboren“ deutschlandweit gefördert und unter Verantwortung des Bürgernetzwerk in der Region Bergstraße-Odenwald umgesetzt.

Neue Impulse und Optionen zur Stärkung des ländlichen Raums könnten neue Möglichkeiten für die Region Bergstraße-Odenwald schaffen, aber wie genau soll das gelingen ?

Bei der Auftaktveranstaltung am 28. September 2020 wurde über diese Themen diskutiert und in Arbeitsgruppen mit den Teilnehmern aus Wirtschaft, Politik und Bürgerschaft später vertieft. Zu den Teilnehmern gehörten auch Mitglieder des „Genial Regional Verein“. Geplant ist es, von 2020 -2022 unterschiedliche Pilotprojekte in der Region Bergstraße-Odenwald zu initiieren und damit Wertschöpfungsnetzwerke zu folgenden Themenfeldern zu bilden:

HeimatLeben 4.0 Bergstraße-Odenwald - Themenfelder

Gemeinsame Interessen und Schnittmengen zwischen „Genial Regional Verein“ und „HeimatLeben 4.0“ gibt es bezüglich „Regionalen Produkten“ und „Regionalvermarktung“.

Eine Möglichkeit, die Region Bergstraße-Odenwald zu stärken, sieht man in der Verknüpfung der Vermarktung (stationär und digital) von regionalen Produkten mit den Themen Genießen, Freizeit und Erleben in der Region sowie der Zusammenarbeit der diesbezüglichen Anbieter. Ein solches Wertschöpfungsnetzwerk schafft neue Potenziale und Synergien, um die Region als Ganzes positiv zu vermarkten und die Bedürfnisse von Einheimischen und Gästen zu bedienen, die an regionalen Angeboten (Produkten und Erlebnissen) interessiert sind.

Aus den Gesprächen der Arbeitsgruppen sind konkrete Projekt-Ideen entstanden, welche man gemeinsam Partnern in den nächsten Jahren weiterentwickeln du umsetzen möchte.

PROJEKT-IDEEN : Wertschöpfungsnetzwerk für regionale Angebote (Produkte & Erlebnisse)

HeimatLeben 4.0 - Proekt-Ideen Regionale Produkte und Regionalvermarktung

Eine der Projekt-Ideen im Bereich „Vermarktung von Produkten und Erlebnissen“ ist die Schaffung von „Bildungsangeboten rund um Nachhaltigkeit und Regionalität“, welche dazu führen, dass Menschen sich mit Ihrer Region identifizieren und ein Interesse daran haben, Sie zu erhalten.

Bewusstseinsbildung rund um Nachhaltigkeit und Regionalität

Für diese Projekt-Idee ist der im November 2020 gegründete Genial Regional Heidelberg Rhein-Neckar e.V. (Genial Regional Verein) ein idealer Partner. Der Verein konnte „HeimatLeben 4.0“ als Gründungsmitglied gewinnen, womit einer engen Zusammenarbeit in dem Bereich nichts mehr im Wege steht.

Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit bei diesem Thema in den nächsten Jahren !!

Das Projekt-Team „HeimatLeben 4.0 Bergstraße-Odenwald“

Bild-Quelle : Ottmar Meissner

Die Kirschpflaume – eine Wildobstart für die Liebe auf den zweiten Blick

Die Kirschpflaume – eine Wildobstart für die Liebe auf den zweiten Blick

Die Kirschpflaume ist ein wenig beachtetes Gewächs in unserer Region. Sie ist eine Wildobstart für die Liebe auf den zweiten Blick. Das Schicksal der Kirschpflaume im Straßenraum. Die rotlaubigen Sorten der Kirschpflaume  (Prunus cerasifera Nigra) werden oft als kleiner Straßenbaum gepflanzt.

Die Bevölkerung reagiert meist nur während der Blütezeit positiv, während Fruchtfall wenig Begeisterung bei den Anliegern hervorruft. Früchte werden nicht genutzt, obwohl sie essbar sind, und fallen auf Gehwege und Autos.

Auf Privatgrundstücken findet man die Kirschpflaume als schnellwüchsigen kleinen Hausbaum mit Wunsch nach mehr Aufmerksamkeit.

Die Heimat unserer Kirschpflaumen reicht nach Sibirien 

Die Heimat von Prunus cerasifera reicht von SW-Sibirien bis Zentralasien, Kaukasus bis Kleinasien („Türkenpflaume“). Sie wurde schon vor mehr als 2000 Jahren bei den Kelten genutzt, sowie in Griechenland und Italien eingeführt.

Seit dem 16. Jahrhundert ist sie auch in Mitteleuropa verbreitet. Meist wild an eher trockenen, sonnigen Hängen (gerne Weinlagen). Edelsorte werden oft abgestoßen. Die Kirschpflaume mag kalkhaltige Böden und keine Staunässe. Spätfrostgefährdete Lagen sind wegen der frühen Blüte auch wenig geeignet.

Pflanzenmerkmale von Prunus cerasifera

  • Selbstunfruchtbar, werden auch nicht von Zwetschgen befruchtet 
  • Weitere Namen : Myrobalane, Türkische Pflaume, Kriecherl, Därgel-kersch (Pfalz), Sterninkel  (Sachsen), Kringelbaum (AU)
  • Sommergrün, wechsel-ständige Blätter elliptisch bis eiförmig, hellgrün
  • Großstrauch oder Baum bis   8 m Höhe, verkahlende Langtriebe mit zunehmend   hängender Optik
  • Steine giftig (Blausäure) 
  • Geschmack ohne ausgeprägte Süße, Fruchtschale verkocht sauer, süß-saure Konfitüre  

Wildobst Kirschpflaume – für den Klimawandel von Natur aus gewappnet

  • Trockenheitsverträglich, keine Bewässerung
  • Keine Düngung,  genügsam bei hohem Ertrag
  • Extensiver Schnitt :  auslichten und zurück-setzen zur Verhinderung  von Astbruch
  • Kein Pflanzenschutz nötig, sehr selten Säge-wespen oder Pflaumen-gespinstmotten (Nähe Pflaumenanbaugebiete)

Kirschpflaumen – Bienenretter in noch rauher Jahreszeit 

  • Sehr frühe Blütezeit in einer Trachtlücke im März – wichtiges Bienenfutter zu Beginn des Bienenjahres
  • Vollblüte direkt nach der Mandel oder mit ihr überkreuzend, vor Austrieb der Blätter, an Kurztrieben vorjähriger Langtriebe
  • Bei sonnigem Wetter lautes Bienendröhnen am Baum
  • Wunderschöner Anblick der weiß blühenden wilden Kronen, landschaftsprägend

Die Ernte der Kirschpflaumen

  • Ernte je nach Baum ab Mitte Juli bis September, folgernde Vollreife
  • Mit der Hand vom Ast streifen, direkt in Korb
  • Evtl.  Langtriebe bei Ernte einkürzen, ableiten auf außenstehenden Trieb
  • Schütteln auf Planen oder Netze bei manchen Individuen möglich, Reife beachten !
  • Möglichst trocken ernten und sofort kühl lagern, dann wochenlange Haltbarkeit ohne Faulen, sehr stressarm !

Die Verarbeitung – tolle Herausforderung für kreative Bio- Genießer

  • Früchte sind mehr oder weniger steinlösend, optimalen Zeitpunkt wählen
  • In leicht gefrorenem Zustand maschinelles Entsteinen möglich, Kirschentkerner
  • Sofort mit Zitronensaft befeuchten, dann wenig Oxidationsbräune an Schale
  • Eingefrorene Früchte gefroren in den geben, dann keine Braunfärbung
  • Hoher Pektingehalt und ausgewogene Säure, bei Vollreife Aromaschub !

Feines aus der Kirsch-pflaume herstellen und genießen !

  • Als Tafelobst, auch kurmässig zur Reinigung des Verdauungstraktes
  • Wunderbar für Frucht-aufstriche, Gelees, auch in Mischung mit anderen Früchten (Pektin!)
  • Als Kuchenbelag 
  • Kompotte und Säfte
  • Senfzubereitungen
  • Dessertweine /Seccos
  • Je nach Sorte für die Brennerei geeignet

Danke an Kernhaus Grünplanung – Dipl. Ing. Landespflege Beate Weis für diesen interessanten Beitrag über die Kirschpflaume !!

HINWEIS : Beate Weis bietet Vorträge mit Verkostung zum Thema Kirschpflaume im Juli und August für Senioren, Schulen, Imker  etc. an, welche gegen eine Spende gebucht werden können.  Auch das Zubereiten von Fruchtaufstrichen mit Kirschpflaumen ist möglich. 

Bei Interesse bitte kurz per Mail streuobst-manufaktur@gmx.de direkt an Beate Weis wenden.

Bild-Quelle : Beate Weis

Schulprojekt Lebendige Werkstatt am Marktplatz

Schulprojekt Lebendige Werkstatt am Marktplatz

Brigitte Zimmermann-Petrullat, Vorsitzende des Genial Regional Verein und Dr. Angela Forberg, Kulturbeauftragte der Heinrich Metzendorf Schule, haben eine Kooperation zwischen Verein und Schule ins Leben gerufen. Auf der kleinen Bühne der Regionalbude, die seit 11. Juni am Bensheimer Marktplatzbrunnen regionale Köstlichkeiten anbietet, präsentieren sich ab sofort Auszubildende und Schüler der Heinrich Metzendorf Schule im Rahmen des Schulprojektes „Lebendige Werkstatt am Marktplatz“. Nach langer Zeit, die geprägt war von Distanzunterricht und Aufgaben am Computer von zuhause aus, freuen sich die Schüler nun wieder aktiv zu zeigen was sie drauf haben und dies in der Öffentlichkeit an exponierter Stelle in Bensheim zu zeigen, sagt Frau Forberg. Das für den Kreis Bergstraße zuständige berufliche Schulzentrum mit gewerblichen Schwerpunkt gibt im Rahmen dieses Schulprojekts Einblicke in das berufliche Bildungsangebot.

Heinrich Metzendorf Schule & Genial Regional Verein starten gemeinsames Schulprojekt „Lebendige Werkstatt am Marktplatz“

Der feierliche Start  des gemeinsamen Projektes findet am Freitag, dem 2. Juli um 15 Uhr statt. Berufsfachschüler haben Snacks passend zur Weissen-Riesling-Weinverkostung vorbereitet und werden diese dem Publikum am Marktplatz anbieten sagt die für den Weinausschank zuständige Brigitte Zimmermann-Petrullat. Zu diesen Anlass werden  Angela Forberg und Anja Windus als Vertreterinnen der Schulleitung der Heinrich Metzendorf Schule anwesend sein, als Gäste werden erwartet Nicole Rauber-Jung von der Stadt Bensheim und Ingrid Schich-Kiefer vom Kreis Bergstraße sowie  Christiane Bartmann für den Tourismusservice Bergstraße. Wie Brigitte Zimmermann-Petrullat mitteilt, werden außerdem an diesem Tag zur Verkostung am Weinstand neben der Weinkönigin von der hessischen Bergstraße Heike Knapp als auch die Schriesheimer Weinkönigin Sofia Hartmann erwartet.

Die Klasse, die sich an diesem Tag unter Anleitung ihrer Fachlehrerinnen Folke Matlok und Silke Brose präsentiert, heißt 10BFN, das ist die Zweijährige Berufsfachschule mit dem beruflichen Schwerpunkt Ernährung, Hauswirtschaft und Gastronomie. Es sind insg. 10 Schüler/-innen in der Klasse. Es ist eine Vollzeitschulform. Das Ziel ist neben der beruflichen Orientierung das Erreichen des mittleren Bildungsabschlusses (Realschulabschluss, Mittlere Reife).

Die Schüler*innen der Klasse 10BFN gestalten ein Projekt, das sie in vielfältiger Form herausfordert. Begleitend zu den stattfindenden Weinverkostungen des „Tischlein Deck‘ dich“ von Brigitte Zimmermann bieten die Schüler*innen selbst hergestellte Produkte, in diesem Fall verschiedene vegetarische Brotaufstriche, an.

Die Schüler*innen haben im Praxisunterricht mehrere vegetarische Brotaufstriche hergestellt und nach einem intensiven Entscheidungsprozess über Geschmack, Aussehen, Farbe und Gesamteindruck ihre Auswahl getroffen.

Im begleitenden Theorieunterricht haben die Schüler*innen diese vollständige Handlung bearbeitet. So mussten sie sich neben einer Preiskalkulation für das fertige Produkt und dem daraus resultierenden Angebotspreis auch mit der Lebensmittelkennzeichnungs-Verordnung und der Allergiekennzeichnung auseinandersetzen.

Außerdem werden die Schüler*innen noch Kleingebäcke zum Verkauf anbieten, die geschmacklich ebenfalls zu einem guten Wein passen.

Unterstützt werden sie dabei von den Auszubildenden des Bäckerhandwerks an der Heinrich Metzendorf Schule, die im schuleigenen Backhaus das „Metzendorfbrot“ – ein Holzofenbrot – backen. Durch das Backen im Holzofen entsteht ein kräftig ausgebackenes Brot, das hervorragend zu den Brotaufstrichen korrespondiert. Die Gäste werden nicht nur von Duft und Geschmack des Brotes überzeugt sein, sondern auch vom sensorischen Erlebnis.

Der Kundenkontakt mit Verkauf und Beratung ist eine gute Ergänzung zum Praxisunterricht im beruflichen Schwerpunkt.

Dieses Projekt ist nach langer Pause in der Schulküche, bedingt durch den Distanzunterricht, der Einstieg in den Praxisunterricht mit seinen Lernfeldern.

Das Programm für die nächsten 2 Wochen auf dem Bensheimer Marktplatz

Am Donnerstag, den 8. Juli  in der Zeit von 8-13 Uhr bauen auszubildende Schüler des BGJ Holz (Berufsgrundbildungsjahr) für den Marktstand Stehtische aus Holz zusammen mit ihrem Werkstattlehrer, dem Tischlermeister Hubertus Gärtner, auf.

Am Mittwoch, 14. Juli, in der Zeit von 8-13 Uhr  stellen auszubildende Zimmerer zusammen mit ihrem Berufsschullehrer Dirk Rensen Sitzbänke für den Marktstand her.

Brigitte Zimmermann-Petrullat und Angela Forberg sind sich einig, bei diesem gemeinsamen Projekt handelt es sich um eine gelungene Bündelung von Synergieeffekten, die zur  Belebung des Marktplatzes im Herzen von Bensheim beiträgt!